…oder so ähnlich hatte ich mir das gedacht. Eben! Gedacht!! Im Februar und März in meinen insgesamt vier freien Wochen kurz durch komplett Nordeuropa mit dem Standard-PKW, ’ner Mütze für mich und einem Tweed-Jäckchen für den Co-Piloten Bosse.
Freitag-Mittag ging es aus Barmbek nach dem letzten Hamsterkauf bei Globetrotter ab auf die A7 mit Kurs auf Hirtshals zur Fjordline Fähre nach Norwegen.
Da die gesamte Reise unter dem Thema Roadtrip mit schmalem Budget und auf Basis des Campings geplant war, erlebte ich direkt am ersten Etappenziel in Hirtshals eine – naja – blöde Überraschung: Der Hafen wird gerade ausgebaut und so ist der Strand an dem einst fast jeder Reisende die Nacht bis zur Fährüberfahrt verbracht hatte eine unpassierbare Baustelle! Strand gibt es natürlich immer noch, ca. 6 km weiter Richtung Skagen, ABER das Campen ist dort ausdrücklich verboten. Und der Strand ist auch viel schmaler und die Dünen sind ein wenig ausgespült, sodass man hier im Falle eines überraschend aufkommenden Sturms wohl ernste Probleme bekommen könnte… Aber da wir schon mal hier sind, Auto abgestellt und eine schöne Hunde-Runde über den Strand gedreht – Bosse war happy und ich suchte uns anschließend ein anderes, feines Plätzchen für die Nacht.
Ab auf die Fähre nach Norwegen
Der nächste Tag begann um 06:00 Uhr, da man eine gute Stunde vor Abfahrt am Terminal sein sollte und nach dem Frühstück der Wauzi auch noch mal entsprechenden Auslauf vor der 4 1/2 stündigen Überfahrt um 09:00 Uhr nach Langesund braucht.
Das Schiff, die M/S Stavangerfjord, wird im Übrigen umweltfreundlich mit LNG betrieben, die Norweger eben: Zügig werden hier Innovationen zu Gunsten aller in die Realität umgesetzt!
Zum ersten Mal für mich in Norwegen mit Hund heißt bei Ankunft ab zum Zoll, den Vierbeiner deklarieren. Ein Hund braucht im Wesentlichen einen Micro Chip und zwei Impfungen (alle Details auf der offiziellen Seite). Ich dachte „Wunder was“ gemacht wird, aber eigentlich genau wie beim Menschen: Mürrischer Blick in den Heimtierpass und auch in meinen um nach knapp zwei Minuten „Thanks, have a safe trip!“ zu hören. Gut. Damit kann ich leben!
Ankunft und erste Planung
Von Langesund wollte ich eigentlich direkt Richtung Norden, aber Coco meinte zu Recht, dass der Süden von Kristiansand bis Stavanger und Bergen uns beim letzten Male so gut gefallen hat und ich diesen Teil doch nicht auslassen sollte zumal ich ausreichend Zeit habe. So fuhren Bosse & ich also genau diese Richtung und erfreuten uns zum einen an den milden 5°C und herrlichem Sonnenschein während sich die typische Landschaft schnell rechts und links von uns einstellte. Kurz hinter Kristiansand schlugen wir unser Lager auf, kochten und verbrachten unsere zweite Nacht im Auto und erste in Norwegen.
Mit einer bösen Überraschung: Die Temperatur sank auf -7,5°C in dieser Nacht! Mann, es war arsch-kalt, ehrlich!! Die Scheiben des Autos waren von innen gefroren und ich packte uns mit insgesamt drei Decken, einem Schafsfell und zwei Schlafsäcken, sowie Isomatten ein und unsere beiden Körper hielten so zwar einigermaßen Temperatur, aber warm war uns bei weitem nicht! Beim Frühstück – natürlich draußen – zeigte der Trangia Kocher zwar was er kann und er wirklich jeden Cent wert ist, aber es war für einen entspannte Start in den Tag viel zu kalt: Die Gaskartusche, sowie meine Kaffee-Tasse froren am Tisch fest!! Glaubt es mir ohne Beweisfoto, meine Hände waren kalt und meine Lust Fotos zu machen etwa beim equivalenten Faktor -7,5…
Bedauerlicher Einzelfall, also Blick nach vorn Richtung Stavanger, Fjorde und Angeln bei wieder strahlend blauem Himmel und 5°C. Erst mal wieder ein wenig Bewegung und mit des Menschen besten Freund ein netter Spaziergang.
Die Entdeckung des Tages gebührte ganz klar Bosse mit seinem Fund des Skeletts! Da sage doch mal einer, in Süd-Norwegen gäbe es keine Wildnis mehr…
Mit den Fjorden und meinem erhofften Anglerglück sollte es übrigens nicht so richtig klappen, da die meisten Fjorde zu meiner absoluten Überraschung noch zugefroren waren.
Auf Stavanger selbst hatte ich irgendwie keine Lust, sodass wir uns direkt weiter Richtung Odda aufmachten, ein weiteres Etappenziel war die Trolltunga.
Sie wird jedoch bis auf weiteres auf der Bucketlist bestehen bleiben. Der Grund ist ganz einfach: Umso näher wir Odda kamen um so tiefer sank das Thermometer und auf einmal war da Schnee, richtig Schnee… 1,5 bis auch mal 2,5 Meter lagen da von jetzt auf nachher, bei -11°C warf ich das Handtuch und buchte uns schnellst möglich ein Zimmer im Energihotellet. Die Rezeption hatte schon geschlossen als wir ankamen und ich war der Küchenhilfe(?) mehr als dankbar, dass sie die Formalitäten übernahm und unsere Popöchen in die gute Stube ließ! Zwar mit NOK 1075,- nicht günstig und schon gar nicht im Budget, aber besser als ’ne Unterkühlung, denn das Thermometer fiel weiter…
1 Kommentar
Oh, schade, ich hätte gern weiter gelesen, warte also mit Spannung auf Teil II.