Unser Flug nach Helsinki: Der Flugbegleiter von Norwegian Airlines hatte wohl Lust auf Streit oder musste sein Ego pushen und seine Macht heraushängen lassen… Nicht nur, das er mit mir darüber diskutierte wo und wann ich mein Handgepäck zu deponieren habe – ich sollte während alle boardeten mein Handgepäck durch das gesamte Flugzeug tragen und entgegen dem Strom wieder zurück. Ich wiederum wollte aus Rücksicht warten und das machen wenn alle anderen Platz genommen hatten, da ich meinen Platz in Reihe 1 hatte – nein, er entgegnete auch noch einem Passagier mit Kleinkind aufm Arm, der nach Hilfe fragte, das er für Service bei seinem Flugticket nicht gezahlt hätte. Welch Dreistigkeit und Arroganz in Person.
But, Karma will finish it!
Ich bin das erste Mal in meinem Leben in Finnland gelandet. Bisher mir bekannt als ein Land, das aus Wäldern, Seen, Rentieren und Schnee besteht. Wenn man aber vom Flughafen mit der neuen Ringbahn Richtung Helsinki fährt, kommt es einem eher so vor als ob man durch den Volksdorfer Wald mit dem Charme einer Plattenbausiedlung in Steilshoop fährt. Da sich kein Schnee gesehen habe sei dem Sommer geschuldet. Zum Glück.
Es mutet alles recht russisch an. Man spürt die russischen Wurzeln in der Architektur zu großen Teilen. Ob es die goldenen Zwiebeltürme an Kirchen oder die imposanten, neoklassizistischen und funktionalistischen Gebäude sind. Aber dennoch lassen sich neben den großen Kastenbauten schöne verspielte Altbauten finden. Die Stadt mutet schon fast von Ecke zu Ecke anders an.
Dementsprechend gemischt sind meine Gefühle, in Bezug, wie ich die Stadt (optisch) finde. Aber, mal sehen wie sich die Stadt in den nächsten drei Tagen entpuppt.
3 Tage Helsinki
Wir sind Nachmittags um 16:00 Uhr im Zentrum, in unserem Hotel, das direkt neben der Esplanade und mitten in der Einkaufspassage liegt, angekommen. Das GLO, ein wunderbares Design Hotel. Freundlichkeit und Service wird aber hier schon kleiner geschrieben (oder auch gerne mal vergessen) als in Stockholm. Dennoch haben wir einen super Ausgangspunkt, für alle Sehenswürdigkeiten der Stadt. Und somit gehts auch direkt los. wir müssen ja unsere 15 km am Tag laufen.
An Tag 0 haben wir uns den Hafen, die Esplanade und den Markt angeguckt. Beim Markt sind wir pünktlich zum Abbau gekommen, was uns ein günstiges Abendessen (insgesamt 15€) ermöglicht hat. Sprotten mit Kartoffeln. Super lecker. Weiter ging es zur Uspenski Kathedrale. Sie ragt mit ihrem roten Backstein geschmückt mit goldenen Zwiebeltürmen über den Hafen.
Natürlich darf das Wahrzeichen der Stadt nicht auf der Besichtigungsroute fehlen. Deshalb gehts weiter zum Dom von Helsinki, Helsingin Tuomiokirkko, Also die Aussprache finnischer Wörter wird mir bei diesem Aufenthalt nicht gelingen.
Tag 1: Der Tag startet mit Regen. Viel Regen… Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel gehts ab Richtung Hafen. Die Sonne lässt sich auch blicken und es wird sogar warm. Wir spazierten durch die Stadt und verschafften uns einen weiteren Überblick, über die bedrückende und graue Stimmung und Gebäude. Am See, der auch an dem Olympiastadion liegt, haben wir einen kleinen Trimm-Dich-Pfad gefunden, der uns eine kurze Sporteinheit verschaffte.
Tag 2: Heute geht es trocken in Tag aber ein wenig kühler. Gefrühstückt wird wieder im Hotel. Mittags gehts los Richtung Fähre nach Suomenlinnan. Eine kleine Inselgruppe vor Helsinkis Zentrum mit einer Festung, die bis vor ein paar Jahren noch militärisch genutzt wurde. Ein schönes kleines Fleckchen, das bei Einheimischen gerne als Ausflugsziel zum Picknicken und für Hochzeiten genutzt wird. Als wir da waren, haben wir gleich zwei Hochzeiten mitbekommen. Genauso wie die restliche Stadt, war die Insel total überfüllt.
Man kann hier gut einen Tag verbringen wenn man sich alle Punkte auf dem Plan anguckt und die Museen besucht. Wir haben uns die Festung und ein paar Einrichtungen angeguckt und sind nach gut 3 Stunden wieder zurück zum Festland.
Tag 3: Den dritten Tag haben wir versucht noch etwas zu finden, das man gesehen haben muss…. Leider ist uns nix eingefallen. Außer einem Spaziergang zum Strand Helsinkis. Hier hat uns das Wetter mit einem ordentlich Regenguss ein Strich durch die Rechnung gemacht und wir verbrachten den letzten tag im Zentrum. Hopping von Geschäft zu Geschäft. Der Strand soll aber ganz toll sein. Sagt man.
Zu Essen gab es an diesem tag unser Kulinarisches Tief des bisherigen Trips. Mit das teuerste und wirklich nicht lecker. Ich hatte Pommes mit Fisch. Unbelievable. Erbsenpürree, das nach ich weiß nicht was schmeckte und Fisch, der keinen Geschmack hatte. Wie geht das? Und dafür legten wir knapp 60€ hin. Ich weiß. Skandinavien ist nicht günstig. Aber wenigstens sollte dann das Essen gut sein. Hat Stockholm ja auch geschafft.
Dinge, die man in Helsinki tun sollte …
Man sollte auf alle Fälle einen Spaziergang durch die “Altstadt” machen und sich die imposanten Gebäude und Kirchen anschauen. Sowohl von Außen als auch Innen. Shopping ist hier auch gut möglich, hat mir aber in Stockholm vom Flair her besser gefallen. Obwohl es heißt, das DESIGN aus Finnland kommt.
Geht auf jeden Fall durch die Markthalle am Hafen, es erinnert ein bisschen, auch nur ein bisschen, an die Hamburger Fischauktionshalle. Von Außen.
Wer auf Sauna steht, sollte natürlich eine der vielen public Saunen besuchen, die sehr zentral liegen. Im Westen gibt es auch noch einen Strand, den man auch als den kleinen Ballermann Helsinkis bezeichnen kann. Sehr interessant und kontrovers zu dem restlichen Helsinki, das ich kenne gelernt habe.
Mein Best of Helsinki
Gute Frage. Ich fand die Markthalle und den Markt am Hafen recht schön. Ansonsten muss ich sagen, das mir die Stadt nicht allzu sehr zugesagt hat. Es sei aber auch der recht unterkühlten Mentalität und dem extrem hohen Touristen Aufkommen zu unserem Aufenthalt geschuldet. Es haben nämlich die *irgendwas* Gymnastiktage in Helsinki stattgefunden, weshalb 40.000 Menschen angereist waren. Not my cup of tea… Zuviele Menschen auf zu kleinem Raum und jeder ist sich selbst der Nächste…
Ihr merkt vielleicht, Helsinki wird nicht mein lieblings Domizil. Aber gesehen hab ich es jetzt und kann wenigstens ein eigenes Urteil fällen.
Und eine Frage ist noch in meinem Kopf offen. Überall in der Stadt sieht man Schildkröten. Was hat Helsinki mit Schildktöten zu tun? Jemand eine Ahnung?
1 Kommentar
Es ist bedauerlich, dass Sie solch eine unangenehme Erfahrung mit dem Flugbegleiter hatten. Ihr Bericht über die Situation zeigt eindrucksvoll, wie wichtig respektvoller Umgang im Kundenservice ist. Dennoch klingt Ihre Ankunft in Finnland wirklich spannend, vor allem, wenn man die vielseitige Natur des Landes bedenkt. Ihre Schreibweise und die Schilderung der Erlebnisse sind sehr ansprechend!